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Vietnam Insider Reisebericht: Geheimtipps & Erlebnisse für 2025 abseits der Touristenpfade





Hanoi - Die Hauptstadt

Mitte Oktober 2024 ist es endlich wieder soweit und wir landen in Hanoi, um meine Familie in meiner Heimat zu besuchen, nachdem es beim letzten mal aufgrund von Corona leider ausfallen musste. Während wir in Hanoi sind, verbringen wir vor allem Zeit bei meinen Eltern, besuchen meine Schwester und ihre Familie und treffen weitere Verwandte.


Eine Sache fällt aber sofort auf: Es gibt deutlich mehr Autos als bei meinem letzten Besuch und noch mehr Staus. Die Straßen wurden in den letzten Jahren zwar ausgebaut, aber das Verkehrssystem kann mit dem Wachstum der Stadt nicht Schritt halten. Dadurch kommt es ständig zu Staus in den großen Städten.


Tipp: Am Hoàn Kiếm-See kann man im Café Bốn Mùa leckeres Eis und Cocktails genießen. Es ist eines von mehreren schönen Cafés am See – eine perfekte Oase zum Entspannen.


Die Seidenstraße Vietnams

Van Phuc ist ein traditionelles Seidendorf in Hanoi, das für seine jahrhundertealte Seidenproduktion bekannt ist. Das Dorf liegt etwa 10 Kilometer südwestlich des Stadtzentrums und gehört zum Bezirk Ha Dong. Van Phuc ist eine der berühmtesten Seidenproduktionsstätten Vietnams und wird oft als "Seidendorf Van Phuc" bezeichnet.


Geschichte und Bedeutung des Seidenhandels in Van Phuc

  • Alte Tradition: Die Seidenherstellung in Van Phuc hat eine über 1.000-jährige Geschichte. Während der Nguyen-Dynastie (19. Jahrhundert) wurde Van-Phuc-Seide für den kaiserlichen Hof produziert.

  • Berühmtheit durch Exporte: Während der französischen Kolonialzeit wurde Seide aus Van Phuc nach Europa exportiert und war besonders in Frankreich beliebt.

  • Handgefertigte Qualität: Die Seide aus Van Phuc ist für ihre Weichheit, ihren Glanz und ihre Langlebigkeit bekannt. Besonders berühmt sind die mit traditionellen Mustern verzierten Stoffe.


Die heutige Seidenproduktion

Heute ist Van Phuc immer noch ein Zentrum für Seidenproduktion und -handel. Besucher können in den zahlreichen Geschäften im Dorf handgefertigte Seidenstoffe, Schals, Kleider und andere Produkte kaufen. Trotz moderner Maschinen wird in einigen Familienbetrieben noch nach traditionellen Methoden gearbeitet.



Das Dorf ist auch eine beliebte Touristenattraktion, wo Besucher die Seidenherstellung aus nächster Nähe erleben können und traditionelle Vietnamesische Seidenkleider oder Blusen kaufen können.




Hai Phong - Stadt der roten Blume

Von Hanoi sind wir nach Haiphong gefahren – der drittgrößten Stadt des Landes und der wichtigste Hafen in Nordvietnam. Man nennt Hai Phong auch die Stadt der roten Blume aufgrund der vielen Flammenbäume (botanisch "Deloix reigna" genannt) an den Straßen. Da Hai Phong südlich der Ha Long Bucht liegt ist es von hier aus nicht mal 50 km bis zur bekannten Felsformation. Ha Long ist durch seine Bekanntheit aber stark von Touristen besucht und wir können dir daher eher empfehlen nach Cat Ba zureisen, denn hier kannst du ebenfalls alles erleben, was man auch aus der Ha Long Bucht kennt.


In Haiphong haben wir zwar nur eine Nacht verbracht, aber hier ist ein echte Empfehlung Wert, denn die Hotels sind günstig (wir haben ca. 30€/Nacht gezahlt) und die Stadt hat einige schöne Sehenswürdigkeiten aus der Kolonialzeit, darunter das beeindruckende Rathaus und ein Opernhaus. Trotz ihrer Größe wird Haiphong oft von Touristen übersehen, da die meisten direkt nach Halong oder Cat Ba reisen. Dadurch ist die Stadt sehr authentisch – wir waren die einzigen Touristen weit und breit und konnten das lokale Leben hautnah erleben.


Tipp: In den Street-Food-Gassen im Zentrum kann man unschlagbar gut, günstig (oftmals für 1€ - 2€ pro Portion) und authentisch vietnamesisch essen. Hai Phong liegt an der Küste und hat dementsprechnd auch ein breites Angebot an Sea Food.

In Quy Nohn wird zu den meisten gerichten Reispapier serviert, um sich die Gerichte einzurollen.


Von Haiphong aus sind wir nach Cat Ba Island gefahren. Leider gab es im Hotel keine Informationen darüber, wie man von Haiphong nach Cat Ba gelangt. Am besten bucht man eine Unterkunft auf Cat Ba inklusive Transfer. Man wird dann in Haiphong abgeholt, zur Fähre gebracht und schließlich zum Hotel auf Cat Ba gefahren. Zurück nach Hanoi sind wir mit dem Minibus gereist – komfortabel, günstig und mit gutem Service. Sehr zu empfehlen!


Cat Ba selbst ist eine wunderschöne Insel mit einigen schönen Stränden. Allerdings sind sie relativ klein, und für vietnamesische Verhältnisse ist die Insel eher teuer.





Persönliches Erlebnis: Ein Taxifahrer versuchte, uns abzuzocken und verlangte einen viel zu hohen Preis für eine kurze Strecke. Wir beschwerten uns bei unserem Hotelbesitzer, der sich daraufhin bei uns entschuldigte und einen fairen Preis aushandelte. Am nächsten Tag hatten wir eine ähnliche Strecke mit einem anderen Fahrer. Als ich nach dem Preis fragte, sagte er: "Du kannst mir geben, was du für angemessen hältst." Es gibt also noch ehrliche Menschen auf der Insel!


Tipp: Achtet auf Taxifahrer und wehrt euch, wenn der Preis überzogen erscheint. Auf Cat Ba kann man sich auch einen Roller mieten und die meisten Orte selbst erkunden, da die Insel relativ klein ist.


Fazit: Trotz der hohen Preise ist Cat Ba eine schöne Insel. Es gibt viel zu entdecken – Wandern im Dschungel, Bootstouren zwischen den Felsen und traumhafte Landschaften.


Zurück in Hanoi erkunden wir die Altstadt, besuchen einen Tempel (ein muss für uns Buddhisten) und lassen den Tag in einem schönen Café ausklingen. Zum Abschluss genießen wir ein leckeres Essen in einem Spezialitäten-Restaurant.



Quy Nhơn – ein echter Geheimtipp

Quy Nhơn ist eine wunderschöne Küstenstadt in Zentralvietnam – und ein echter Geheimtipp! Hier gibt es kaum ausländische Touristen, die Stadt ist sehr sauber und wir haben den Strand fast für uns allein. Leider sind die Wellen oft stark und das Wasser recht flach, sodass Schwimmen schwierig werden kann.


Tipp: Auch hier gibt es ein tolles Street-Food-Zentrum mit extrem günstigem und authentischen Essen. Auf den niedrigen Hockern in den Straßenständen könnt ihr dann für wenig Geld sehr gut essen.


Die Stadt ist entspannt, die Menschen sind freundlich und ehrlich, und die Preise sind im vergleich mit Touristen-Hot-Spots noch sehr günstig – mit Ausnahme von Meeresfrüchten, die sind teurer. Die Umgebung bietet viele spannende Sehenswürdigkeiten, darunter beeindruckende Cham-Türme ein paar Kilometer landeinwärts.


Warum gibt es Cham-Türme in Quy Nhơn?

Quy Nhơn liegt in der ehemaligen Region von Champa, die ein Zentrum für Cham-Kultur und Handel war. Die dortigen Cham-Türme sind Überreste dieser einst mächtigen Zivilisation. Besonders bekannt sind die Tháp Đôi (Zwillingstürme) in Quy Nhơn.


Die Cham waren ein historisches Volk in Südostasien, das in Zentral- und Südvietnam ein mächtiges Königreich namens Champa (ca. 2. bis 19. Jahrhundert) gründete. Sie gehörten zur austronesischen Sprachfamilie und standen kulturell und wirtschaftlich in engem Austausch mit Indien, China und den benachbarten Khmer.


Sie hinterließen zahlreiche Tempel, die als Cham-Türme bekannt sind, oft Hindu-Göttern wie Shiva gewidmet. Ihre Architektur erinnert an die Tempel von Angkor in Kambodscha, weist aber einen eigenen Stil auf.



Saigon - Ho-Chi-Minh-City

Von Quy Nhon sind wir anschließend nach Saigon weitergereist, am besten geht das wieder mit dem Flugzeug. In Saigon erlebt man aber einen echten Wechsel, denn die Stadt ist mit abstand am stärksten von Touristen besucht und dementsprechend auch teurer. Direkt am Flughafen von Saigon stehen unzählige Taxifahrer bereit, die Touristen überteuerte Festpreise anbieten.


Tipp: Nicht darauf reinfallen! Besteht auf eine Fahrt mit Taxameter – das ist viel günstiger.

Saigon ist jünger, moderner und geschäftiger als Hanoi. Das merkt man bereits bei der Ankunft. Am Ben-Thanh-Markt sind alle Preise überteuert – selbst wenn man den Preis um die Hälfte herunterhandelt, zahlt man noch zu viel.


Tipp: Falls ihr dort einkaufen möchtet, handelt mindestens 50 % des genannten Preises herunter.


Trotzdem ist Saigon eine faszinierende Stadt. Viele geschichtsträchtige Gebäude befinden sich direkt im Zentrum, darunter das fünf Sterne Rex Hotel, von dessen Dach die letzten Amerikaner per Hubschrauber evakuiert wurden. Gegenüber liegt das prächtige Rathaus. Außerdem gibt es viele Bars, Restaurants und Shopping-Malls – Saigon ist die Shopping-Metropole Vietnams!


Allgemeine Tipps für Vietnam:

  • In Shopping-Malls, Supermärkten und Apotheken sind die Preise festgelegt. Bei Straßenhändlern muss man feilschen – außer bei Essensständen.

  • Feilschen macht Spaß, wenn man die Regeln kennt: In Saigon beginnt man mit 50 % des genannten Preises, in Hanoi mit etwa einem Drittel. Dann steigert man sich langsam, bis man sich in der Mitte trifft. So haben beide Seiten ein gutes Geschäft gemacht.

  • Achtet auf die Reaktion des Verkäufers – mit etwas Übung bekommt man ein Gespür für den richtigen Preis.


Zurück in Hanoi kaufen wir noch die letzten Geschenke und erledigen Besorgungen, bevor es zurück nach Deutschland geht. Insgesamt waren wir 18 Tage in Vietnam – eine wunderschöne Zeit!


Ich hoffe, mein Bericht war hilfreich und inspiriert vielleicht sogar euren Urlaub nach Vietnam!

Falls ihr Fragen habt, kontaktiert mich gerne!

Liebe Grüße, eure Hoa.





 
 
 

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