Jedem der bereits eine Reise nach Südostasien unternommen hat wird eine bestimmte Sache besonders aufgefallen sein: Der Kegelhut, er ist ein ganz typischer Alltagsgegenstand für Bewohner in Ländern am südchinesischen Meer und sticht in einem Zeitalter in dem Hüte sowieso nur noch wenig genutzt werden besonders durch seine Form heraus. In Europa hat man ihn höchstens schonmal auf Bildern gesehen und kennt deshalb nur wenig über die exotische Kopfbedeckung und seinen Nutzen. Wer Assoziationen mit einem Strohhut zieht und dann zum ersten mal einen Reishut in den Händen hält, wundert sich vielleicht über seine Steifheit, die glatte Oberfläche oder auch einfach über das ungewöhnliche Gefühl beim Tragen auf dem Kopf. Aber all das hat seine Gründe, ich hoffe die wichtigsten Gegebenheiten hier erklären zu können:
Wie nennt man einen chinesischen bzw. vietnamesischen Hut überhaupt?
Der Kegelhut, umgangssprachlich auch Reishut genannt, ist eine klassische Kopfbedeckung in Vietnam und eines der typischen Merkmale, die mit dem Land in Verbindung gebracht werden. Der Kegelhut ist eines der offiziellen Wahrzeichen Vietnams. In der vietnamesischen Sprache werden sie auch Nón lá oder Nón toi genannt, was soviel bedeutet wie „Blatthut" oder "Strohhut“. Ebenfalls werden sie ab und zu auch Nón gao (Reishut), Nón dang (Kegelhut) oder Nón trúc (Bambushut) genannt.
Warum tragen Vietnamesen Kegelhüte?
Der vietnamesische Kegelhut hat eine simple kreisrunde Grundform und läuft konisch zu und dient dazu den Träger vor starker Sonneneinstrahlung oder Regen zu schützen. Zusätzlich kann er auch in Wasser getaucht werden und dadurch einen zusätzlichen Kühleffekt erzeugen oder dient auch umgedreht als ein improvisierter Korb, der auf dem Markt oftmals zum Transport für die Einkäufe genutzt wird.
Seine Ursprünge hat er in Südostasien und ist nicht auf Vietnam und den südchinesischen Raum beschränkt, sondern findet auch im restlichen asiatischen Gebiet weite Verbreitung wie zum Beispiel Bangladesh, Bhutan, Kambodscha, Indien, Indonesien, Korea, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Neapel, Tibet und Thailand.
Heute wird die traditionelle Kopfbedeckung zwar immer weniger getragen, ist aber vor allem in ländlichen Gebieten bei der Arbeit unter freiem Himmel noch stark verbreitet und auch in Kombination mit traditionellen Kleidern gerne getragen.
Eine besondere Tradition nimmt der Kegelhut auch in Japan ein, der besonders unter Buddhistischen Mönchen weit verbreitet ist, aber auch in stabileren Versionen, teilweise sogar aus Metall von Samurai als eine Art Helm getragen wurde.
Aus welchem Material werden vietnamesische Kegelhüte hergestellt?
Die Kopfbedeckung wird teilweise auch als Bambushut beschrieben und wird in der Herstellung tatsächlich oftmals aus Bambus, Stroh der Reispflanzen oder Palmenblättern hergestellt. Meistens kommt dabei ein Grundgerüst aus Bambus zum Einsatz, dass mit Blättern oder Stroh bedeckt und anschließend von Hand vernäht wird. In Vietnam haben sich ganze Dörfer fast ausschließlich auf die Anfertigung von „Non“ spezialisiert.
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